Die Eröffnung des Salzburger Arbeiterheims 1921

Als Reaktion auf den wachsenden Wunsch nach Bildung und Zusammenhalt erwarb die Salzburger Arbeiterschaft Anfang 1921 einen ehemaligen Gasthof in der Paris-Lodron-Straße 21 und richtete dort ein Arbeiterheim ein. Der Ankauf des Gebäudes war durch eine solidarische Initiative zahlreicher Arbeiterinnen und Arbeiter möglich geworden: Viele von ihnen stellten dem Verein „Arbeiterheim“ regelmäßig den Lohn einer Überstunde zur Verfügung, um den Erwerb zu finanzieren.

Die erste Veranstaltung im neuen Haus war eine Lesung des bekannten Arbeiterdichters Alfons Petzold. Nach einer umfassenden Renovierung konnte das Haus schließlich am 13. März 1921 — dem Gedenktag der Revolution 1848 — feierlich eröffnet werden. Robert Preußler wandte sich dabei von einem der Fenster des Hauses aus an die große Menschenmenge, die sich vor dem Gebäude versammelt hatte.

Vom Arbeiterheim selbst ist noch eine alte Postkarte in Schwarz-Weiß erhalten (rechts oben). Das große Bild zeigt eine farbige Rekonstruktion des Gebäudes, erstellt mit dem KI-Modell Gemini 3 Nano Banana.

Auch die Salzburger Wacht, das damalige Parteiorgan der SPÖ in Salzburg, berichtete in ihrer Ausgabe vom 14. März 1921 ausführlich über die feierliche Eröffnung des neuen Arbeiterheims. In dem Artikel wurde zudem erwähnt, dass eine Gedenktafel mit folgender Inschrift enthüllt wurde:

“Dies Haus, aus eigner Kraft erstanden,
Soll lösen uns von schweren Banden,
Ein wahrer Arbeitstempel sein,
Und uns von Not und Schmach befrei’n.”

Titelbild: KI-Modell Gemini 3 Nano Banana

Quellen:
Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg.
Salzburger Wacht (1921). Salzburger Nachrichten. Die Eröffnung des Arbeiterheims, 14. März 1921, Seite 4 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).